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Blüten und falsche Fuffziger

Woran erkennt man Falschgeld? Geldscheine haben eine Menge Sicherheitsmerkmale. Einige davon könnt ihr auch ohne teure Geräte prüfen.

Geldscheine auf einer Wäscheleine © Fotolia

Geldfälscher haben es nicht leicht. Denn ein Geldschein lässt sich nicht einfach mit einem Farbkopierer nachmachen. Eine Kopie würdet ihr sofort erkennen. Sie fühlt sich anders an. Ein echter Euroschein besteht aus Sicherheitspapier, das sich deutlich von normalem Kopierpapier unterscheidet. Es muss widerstandsfähig und fälschungssicher sein. Zur Herstellung können verschiedene Rohstoffe verwendet werden. Die meisten Banknoten bestehen aus Baumwoll-, Synthese- oder Zellulosefasern. Um eine schnelle Verschmutzung zu vermeiden, wird der Geldschein mit einer dünnen Lackschicht versiegelt. Eurobanknoten sind im Übrigen aus reiner stärkefreier Baumwolle.

Verschiedene Geräte können Blüten erkennen

Die Stärkefreiheit des Baumwollmaterials lässt sich mit speziellen Prüfstiften testen. Ist Stärke vorhanden, so verfärbt sich das Papier an der mit dem Stift behandelten Stelle. Eine Blüte ist so für Profis leicht zu erkennen. Darüber hinaus hat der Eurogeldschein sogenannte Infrarot-Eigenschaften: Der rechte Teil des Druckbildes auf der Vorderseite des Scheins bleibt mit einem Infrarotgerät sichtbar, während andere Elemente verschwinden. Das kennt ihr vielleicht aus dem Supermarkt. Größere Geldscheine werden so vom Kassierer oder der Kassiererin auf Echtheit geprüft.
Auch Schwarzlicht (UV-Licht) eignet sich zum Prüfen eines Geldscheins. Damit werden fluoreszierende Pigmente in der Druckfarbe des Scheins sichtbar. Solche Pigmente sind in der EU-Flagge, dem Sternenkreis und in Teilen des Druckbildes auf der Vorder- und Rückseite des Geldscheines. Zudem können Geldscheine mithilfe von magnetischen Messinstrumenten geprüft werden. Alle Scheine sind mit einer magnetischen Sicherheitsmarkierung versehen. Die Markierung sorgt dafür, dass ihr am Automaten immer die richtige Geldsumme bekommt.

Fühlen, sehen, kippen

Aber auch ganz ohne Prüfstift, Infrarot- und Schwarzlichtgeräte könnt ihr falsche von echten Geldscheinen unterscheiden. Einige der Sicherheitsmerkmale sind sichtbar oder lassen sich ertasten.

  • Jeder Geldschein hat ein ertastbares Relief. Die Schriftzeichen des Copyright-Vermerkes BCE, ECB, EZB, EKT, EKP sind deutlich spürbar.
  • Schaut euch den Geldschein genau an. Im Gegenlicht lässt sich der Sicherheitsfaden erkennen. Zudem ist die Wertangabe zu einem Teil auf der Vorder- und zu einem Teil auf der Rückseite gedruckt. Das ist das sogenannte Durchsichtregister. Erst im Gegenlicht wird der vollständige Betrag sichtbar. Außerdem erkennt ihr so das Wasserzeichen.
  • Beim Kippen der Banknote könnt ihr in den Hologrammen auf der Vorderseite unterschiedliche Motive erkennen.
    Bei den großen, den 50- bis 500-Euro-Scheinen, wechselt zudem die Farbe der Wertzahl.

Die Eurobanknoten gelten unter Experten als besonders fälschungssicher. Probiert wird es dennoch. Im Jahr 2022 registrierte die Deutsche Bundesbank rund 44.100 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 2,7 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Anzahl der Fälschungen damit um 5,2 Prozent.
Am häufigsten werden nach wie vor die Fünfzig-Euro-Noten gefälscht. Worin die Attraktivität dieser Banknoten liegt? Wahrscheinlich lohnt sich bei kleineren Noten der Aufwand nicht und bei größeren wird einfach zu gut hingesehen. Die Gefahr, dass die Blüte erkannt wird, ist dann wohl zu groß. Um den Schutz vor Fälschungen weiter zu erhöhen, wurden seit 2013 neue Banknoten eingeführt. Zuerst die 5-Euro-Banknote, im September 2014 folgte die 10-Euro-Banknote, im November 2015 die 20-Euro-Banknote, im April 2017 kam die neue 50-Euro-Banknote in Umlauf. Den Abschluss bildeten die 100- und 200-Euro-Banknoten, die zum Erstausgabetag 28.05.2019 ausgegeben wurden.

Wenn ihr Falschgeld entdeckt, müsst ihr den Fund bei der Polizei anzeigen oder das Falschgeld bei der Bank abgeben. Einen Ersatz gibt es leider nicht. Eine Weitergabe von Falschgeld ist allerdings ebenso strafbar wie die Herstellung.

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